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Informationsbüro Nicaragua

Die nächste Bundesregierung, ihre Agrar- und Handelspolitik…

..und was das alles mit Niereninsuffizienz in Nicaragua zu tun hat.

Agrokraftstoffe sind in den vergangenen Jahren durch Beimischungsquoten, Investitionsanreize und steuerliche Vergünstigungen stark gefördert worden. Wir haben deshalb im August 2013 anlässlich der Bundestagswahl die im Parlament vertretenen Parteien dazu befragt und dokumentieren hier eine Zusammenfassung der Antworten der Parteien.

Zuckerrohr und die Insel der Witwen

Was vor wenigen Jahren noch Rätsel aufgab, ist mittlerweile eindeutig: Unser Rohstoffhunger bedroht das Leben zahlreicher ArbeiterInnen auf den Zuckerrohrplantagen Nicaraguas. Die Arbeit mit dem Zuckerrohr, das u.a. für die Produktion von Agrosprit benötigt wird, führt bei immer mehr Menschen zu chronischem Nierenversagen. Laura Verweyen von der Christliche Initiative Romero hat betroffene ArbeiterInnen in Nicaragua getroffen.

Kehrtwende in der Biokraftsstoffpolitik der EU?

Am 11.September 2013 beschloss das EU-Parlament, die Beimischungsquote für Agrotreibstoffe auf nur noch 6 Prozent zu senken. Bislang lag die Zielvorgabe bei einer Steigerung der Quote auf 10 Prozent bis 2020. Nach dem EU-Parlament wird voraussichtlich im Herbst auch der EU-Ministerrat über den „Biosprit“ entscheiden. In wie weit die Mitgliedsstaaten diese Kehrtwende nachvollziehen, ist jedoch noch offen.

Wahlprüfsteine von medico international und dem Infobüro Nicaragua

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 22.September haben medico international und das Informationsbüro Nicaragua die im Bundestag vertretenen Parteien sowie die Piratenpartei gebeten, ihre jeweiligen Positionen in Hinblick auf die Förderung von Kraftstoffen aus Energiepflanzen (Agrokraftstoffe) und deren Import aus den Ländern des Globalen Südens darzulegen.

Unterschriftenkampagne von „Rettet den Regenwald“

“ An die Politiker der EU und Mitgliedsregierungen,
ich bin nicht damit einverstanden, dass die EU weiter am `Biosprit´ festhalten will. Dadurch verschärft der Kraftstoff vom Acker nicht nur den Hunger auf der Welt. Die industriellen Monokulturen breiten sich auch weltweit auf Kosten der natürlichen Ökosysteme aus und vernichten die Artenvielfalt.
Bitte schaffen Sie daher unverzüglich die Beimischungspflicht von Agrosprit ab und streichen Sie sämtliche steuerlichen Vergünstigungen, Subventionen und Importe.“

Wenn das Land zur Ware wird

Die Bildungsinitiative Zwischenzeit e.V. (Münster) führt ein neues Film- und Bildungsprojekt über die Zerstörung der Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung in Südmexiko aufgrund …

AGROSPRIT UND SEINE AUSWIRKUNGEN IN ZENTRALAMERIKA

Agrosprit – also Treibstoff aus Pflanzen oder organischen Abfällen – galt lange Zeit als Hoffnungsträger der Energiewende. Mittlerweile ist diese Euphorie etwas verflogen – auch, weil mit zunehmender Kritik von Umweltverbänden und Menschenrechtsorganisationen zunehmend Zweifel an der tatsächlichen „Nachhaltigkeit“ der Nutzung von Energiepflanzen aufkamen.

AGROSPRIT IN NICARAGUA

Quint Czymmek berichtet über die Förderungspolitik der deutschen Bundesregierung für Agrospritprojekte, insbesonere für eines der größten Unternehmen in Nicaragua. Der offensichtliche Zusammenhang zwischen der häufigen Erkrankung an Niereninsuffizienz und dem extensiven Einsatz von Pestiziden und Chemiecocktails wird von der Regierung nicht gesehen.

WAS EUROPÄISCHE RICHTLINIEN AUF NICARAGUANISCHEN FELDERN ANRICHTEN

Klaus Hess vom Informationsbüro Nicaragua kritisiert die europäische Agrarpolitik, fordert einen Stopp der Förderung von Monokulturen in den Ländern des Südens und eine angemessene Entschädigung für diejenigen, die aufgrund der chemieintensiven Produktionsweise ihre Gesundheit eingebüßt haben.

WIDERSTAND GEGEN MONOKULTUREN UND REPRESSION

Sabine Eßmann und Rudi Kurz vom Nica-Forum Heidelberg sprachen im Mai 2013 mit Giorgio Trucchi, dem Korrespondenten der Nahrungsmittelgewerkschaft Rel-UITA in Mittelamerika, über die Arbeitsbedingungen in den Monokulturen, die ökonomischen Interessen und den kleinbäuerlichen Widerstand, der insbesondere in Honduras mit schweren Menschenrechtsverletzungen konfrontiert ist.

AGROKRAFTSTOFFE IN NICARAGUA: HERAUSFORERUNGEN UND BEDROHUNGEN

FENACOOP ist der nicaraguanischer Dachverband der landwirtschaftlichen Kooperativen. Er spricht sich nicht prinzipiell gegen Anbau und Nutzung von Energiepflanzen aus – allerdings sieht er große Probleme im Kontext mit dem – auch in Nicaragua vorherrschenden – export- und profitorientiertem agroindustriellen Anbau der Pflanzen.

NACHHALTIGER AGROSPRIT – DIE ZERTIFIZIERUNGSLÜGE

Jana Herbst hat im Jahr 2012 in Nicaragua zu den Wirkungen Nachhaltigkeitszertifizierungen von Bioethanolproduzierenden Unternehmen geforscht und musste feststellen: Ob mit oder ohne Zertifikat – nachhaltig sind die Monokulturen weder in ökologischer noch sozialer Hinsicht.